Chöre glänzen auf ganzer Linie
Es ist schon lange Tradition und hat im Markt und Landkreis bereits einen Kultstatus erlangt: Das jährliche Neujahrskonzert des Gesangvereins Edelweiß Peesten. Kaum hatte man das 725-jährige Jubiläum des Dorfes mit seinen vielen und abwechslungsreichen Feiern und Events verabschiedet, knüpften die Edelweißer an diesen Veranstaltungsreigen direkt an. In der Marienkirche verwöhnte man am Nachmittag des 12. Januar die Zuhörer eineinhalb Stunden mit Chor- und Instrumentalmusik der Extraklasse.
Unter der souveränen Leitung von Frank Macht eröffneten die Peestener das Konzert mit dem Stück „Das neue Jahr beginnen“, mit dem die Gäste aus nah und fern traditionell begrüßt werden. Sanft und mit einem leichten Swing folgte das Spiritual „Jesus berühre mich“. Mit dem Choral „Ich bete an die Macht der Liebe“ gaben die Edelweißer einen Bestandteil des Großen Zapfenstreichs zum Besten und zogen die Zuhörer dabei ebenso wie mit dem modernen Titel „You raise me up“ in ihren stimmlichen Bann. Johannes Macht lieferte hierbei am Kontrabass bzw. E-Bass eine passende und optimale Instrumentalbegleitung.
Wie in jedem Jahr war auch der kirchliche Posaunenchor Azendorf-Peesten unter der Leitung von Harald Neumann der Einladung gefolgt und gab mit „Intrade in B“, „Sinfonia“ oder „Vivace“ ein imposantes und wuchtiges Klangheimspiel. Novum in diesem Jahr: als Dirigent wurde Thomas Eschenbacher engagiert, der auch bei „Gott gab uns Atem, damit wir leben“ oder „Hoffnung“ den Takt vorgab.
Ebenfalls für einen bleibenden Eindruck sorgte Dirigent Alexander Lauterbach mit seinen Sängern des Männergesangvereins Döllnitz-Proß. Der Peestener Patenverein, der im letzten Jahr stolz auf sein 100-jähriges Bestehen zurückblicken durfte, erfreute die Zuhörer mit volkstümlichen Melodien wie „Die kleine Bergkirche“, „Sonntag ists“ oder einem andächtigen „Vaterunser“. Für die mit Schwung, Witz und Humor vorgetragene „Kleine Melodie“ gab es großen Beifall.
Eine absolute Premiere für das ehrwüdige Peestener Gotteshaus war der Auftritt der Patersberger Alphornbläser, die mit ihren heimatlichen Klängen eine musikalische Brücke in den Alpenraum schlugen. Siegbert Unger, Johannes Unger, Otto Friedlein, Reiner Klier, Harry Hofmann, Jens Schieder und Fritz Glock beeindruckten die Zuhörer mit Stücken wie „Maria zu lieben“, „Am Wegkreuz“ oder „Allgäuer Hirtenruf“ und weckten dabei bei so manchen Zuhörern die Vorstellung, man könne in einer Kapelle in den hohen Bergen sitzen. Das Septett erntete einen tosenden Applaus.
Mit „Geh hin in Frieden“ und „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ sandten die Edelweißer ihr Publikum in ein gesundes und gesegnetes neues Jahr. Natürlich hatten die Gastgeber auch noch eine besondere Zugabe parat: Bei den „Irischen Segenswünschen“ band man alle Besucher der Kirche im Refrain mit ein. Ein ergreifender und emotionaler Moment, als ein gemeinsamer Chor aus den rund 200 Gästen das Kirchenschiff erfüllte.
Ohne Zweifel haben die Edelweißer mit ihren Gästen einen überwältigenden musikalischen Auftakt ins neue Jahr gegeben. Dabei wurde einmal mehr unter Beweis gestellt, wie das sakrale Liedgut als gemeinsame Basis in völlig unterschiedlichen Stilen und Rhythmen in einem gemeinsamen Programm präsentiert werden kann. Ob traditionell und heimatnah, temperamentvoll und modern oder bedacht und nachdenklich – das Konzert überzeugte neben der Qualität vor allem auch von seinem Mix und seiner Vielfalt.
Wie in jedem Jahr lag es dem Gesangverein wieder besonders am Herzen im Rahmen des Konzertes um Spenden für einen caritativen Zweck zu bitten. Nachdem aus dem Erlös des letztjährigen Konzertes über 550 Euro an die Diakoniestation Kasendorf-Wonsees übergeben werden konnten, spannte man heuer einen großen Bogen zu den Kleinsten der Gemeinde und sammelte für die Kasendorfer Kindertagesstätte „Arche Noah“. Traditionell luden die Edelweißer zum Nachklang und gemütlichen Beisammensein ins Peestener Dorfhaus ein und gehen mit einem solch erfolgreichen Start positiv gestimmt in das neue Jahr.